Andrea Poerschke Dipl. Ing. Innenarchitektin

Pfarrsaal der katholischen Gemeinde St. Nikolaus in Eschborn-Niederhöchstadt

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Ein Pfarrsaal für jede Generation!

Für die sehr lebendige katholische Gemeinde
St. Nikolaus in Eschborn-Niederhöchstadt in der Kirchgasse genügte der Pfarrsaal in seiner Gestaltung und mit seinen räumlichen Bedingungen schon lange nicht mehr.
Der vorhandene Linoleumboden war verblasst und wie die Möbel abgenutzt, und in die Jahre gekommen. Die wuchtig wirkenden Heizkörper, die als Sitzgelegenheit genutzt wurden, waren provisorisch abgestützt und wenig bequem.
Insgesamt wirkte die Gestaltung des Saals eher nüchtern – funktional und farblos.

Die weiße Trennwand teilte den großen Saal in zwei proportional unglücklich zugeschnittene Räume und die Akustik des Saals war, wie auch ein Gutachten objektiv bestätigte, eine große Belastung für alle Nutzer, besonders für Kinder wie auch für Senioren bei größeren Veranstaltungen.

So lag der Schwerpunkt der Neugestaltung nicht nur darin, dem Saal eine freundlichere und wärmere Anmutung zu geben, sondern auch die Akustik anhand der Vorgaben des Fachbüros deutlich zu verbessern. Außerdem – trotz eines erheblichen Mehraufwands bezüglich Statik und Beleuchtungsplanung – wurde die Trennwand um eine Fensterachse verschoben.

Die Planung sah zusätzlich zu einer gelochten Gipskartondecke den großzügigen Einsatz von Textilien vor.
Ein hellgrauer Vorhangstoff, der flexibel an der kurzen und langen Raumseite zu verschieben ist, schluckt den Schall ebenso wie die weißen Rollos aus akustisch wirksamen Stoff an der Fensterseite, die das Tageslicht weich brechen und die Rolladenkästen verdecken.

Die großzügige Terasse mit angrenzender Rasenfläche und wunderschönen Kastanienbäumen ist durch die großen Fenster des Saals nicht nur optisch ständig präsent, sondern sie ist auch vom Saal direkt zugängig und wird von der Gemeinde gerne genutzt.
Konzeptionell war daher der Bezug zur Natur ein entscheidender Ansatz bei der Gestaltung.

Ein Linoleumboden in frischem Hellgrün und die Trennwand, der Innenausbau und die Möbel im warmen Holzton der Buche sind die Konsequenz daraus und vermitteln in der Kombination mit weiß und hellgrau gestrichenen Wandflächen ein fröhliches und ansprechendes Ambiente.

Die fein gelochte Trennwand aus Buchedekor wird nun bewußt als Gestaltungselement an der langen Seite des Saals geparkt und läßt damit, im Gegensatz zu vorher, die Sicht im Raum frei.

Die langen Sitzbänke aus Buche wurden bei der Eröffnung des Saals von den Kindern sofort in Beschlag genommen. Umgehendes Lob kam von einer Seniorin, die erstaunt feststellte, nun brauche man ja gar kein Mikrofon mehr, um sich zu verständigen und sie freute sich über die gute Laune, die man gleich beim Betreten des Saals bekäme!