Andrea Poerschke Dipl. Ing. Innenarchitektin

Privatwohnung

Veränderungen bieten immer auch Chancen!

Das Haus nebst Garten wurde gegen eine innenstadtnahe Wohnung mit Terrasse getauscht. Dies bedeutete, sich von einigem Liebgewonnenen zu trennen. Doch es bot sich nun die Chance, diesen Umzug für eine neue, ganz eigene Gestaltung der persönlichen Lebensräume zu nutzen. Die helle Wohnung sollte ganz auf die Bedürfnisse und Wünsche der neuen Bewohnerin zugeschnitten werden, auch neue Farben und Materialien waren gewollt.

Ich durfte dies als Planerin durch die Neuorganisation der Räume, deren Beleuchtung und die Auswahl der Materialien und Farbgebung unterstützen. In einem partnerschaftlichen Verhältnis mit der Bauherrin war ich darauf bedacht, zwischen vertrauten – eher klassischen – und neuen Elementen im Wohnraumkonzept die richtige Balance zu finden.

Die zuvor räumlich abgeschlossene Küche ist nun nach dem Umbau ein zum Eingangsflur großzügig geöffneter Raum und eignet sich damit perfekt für die kleinen geladenen Gesellschaften, welche die Bauherrin gerne initiiert. Das zur Wohnung gehörige Mini-Appartement wurde zum Wohnzimmer hin als Arbeitszimmer geöffnet. Es lässt sich bei Bedarf durch eine Schiebetür, die geschickt im Innenausbau integriert wurde, separieren. Sämtliche Türöffnungen wurden im Zuge der umfassenden baulichen Veränderungen auf das höchste Türstandardmaß erweitert und unterstreichen den großzügigen Zuschnitt der Wohnung.

Die persönlichen Bereiche wie Schlaf-und Gästezimmer blieben abgeschlossene Einheiten, und das hier vorhandene Eichenparkett gewann sehr durch eine professionelle Behandlung.

Eine Besonderheit bildet die neue Raumaufteilung des Badezimmers und des Gäste-WCs. Als Innenarchitektin wollte ich eine möglichst großzügige Gestaltung dieses verhältnismäßig kleinen Sanitärbereichs. Die Bauherrin dagegen wünschte sich eine eigene Badeinheit sowie ein separates Gäste-WC. Auch sollte es sowohl ein Dusche als auch eine Badewanne geben. Die Lösung war schließlich die Verbindung aller Raumteile durch zwei satinierte Glasschiebetüren. Sie schaffen Großzügigkeit von einer Badezimmereinheit zur anderen, stellen jedoch bei Bedarf die Privatsphäre her. Der Raum für das Gäste-WC rückte dabei an den Platz der ursprünglichen Garderobennische. Er erhält natürliches Licht durch die Glasschiebetür. Die Garderobe findet heute hinreichend Platz in dem multifunktionalen Raumteiler zwischen Küche und Flur.

Die großzügige Wirkung wird durch einen durchgehenden Fußbodenbelag, die integrierte Deckenbeleuchtung sowie die Reduzierung auf wenige kontrastreiche Farbkompositionen unterstützt. Es gibt hellrosa und einzelne rot angelegte Wände zu anthrazitfarbenem Teppichboden. In Küche und Bad wurden großflächige hellgraue Fliesen zu weißen Wänden und auberginefarbenen Möbelfronten gewählt.

Die Kombination aus weißlackierten Flächen und Eichefurnier beim Innenausbau passt stimmig zu den Böden. Farbakzente an den Wänden wirken als Passepartout für die Lieblingsstücke der Bauherrin, die von Beginn an in der Planung ihren Platz hatten.

Durch den Dialog, das gemeinsame Abwägen bei vielen Details und wichtigen Entscheidungen, aber auch durch den Mut und das Vertrauen der Bauherrin während des gesamten Prozesses hat sich ein unverwechselbares und persönliches Ambiente im neuen Zuhause entwickelt.